Die Halle 8 – Das ehemalige Hochdruck-kompressorenhaus
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Die Halle nach dem Einbau der Ausstellungsarchitektur
Die Halle vor dem Einbau der Ausstellungsarchitektur
Blick auf die nördliche Wand der Halle
 
Die Ausstellung findet auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Zollverein Schacht XII in der sogenannten Halle 8, dem ehemaligen Hochdruckkompressorenhaus statt.
 
Diese Halle zählt zu den wenigen noch unsanierten Bauten der Zeche und vermittelt noch den lebhaften Eindruck der inzwischen verlassenen Arbeitswelt. Mit einer Größe von 25 x 25 m, die stützenfrei überspannt ist, bietet sie ideale Voraussetzungen für eine Ausstellung und stellt die Flexibilität der Architektur von Fritz Schupp und Martin Kremmer eindrucksvoll unter Beweis.
 
In die Halle wurde, bevor diese demnächst einer neuen Nutzung zugeführt und dementsprechend umgebaut wird, für die Ausstellung eine sehr klare und ruhige Ausstellungsarchitektur eingebaut, die aus lichtgrau gestrichenen Wänden besteht. Diese sind deutlich als Eingriffe in die ursprüngliche Architektur erkennbar und steigern durch den großen Kontrast zur Architektur der Halle deren Wirkung.
 
Zum Schutz der empfindlichen Ausstellungsstücke wurde das Tageslicht vollständig aus der Halle ausgeschlossen, indem die Fenster mit einer schwarzen Folie verklebt wurden. Um den lebhaften, ursprünglich lichtdurchfluteten Eindruck der Architektur zu bewahren und den Eindruck der Halle nicht allzu sehr zu stören, wurden in einem sehr aufwendigen Verfahren Fotografien der Fensterflächen auf die Originalgröße vergrößert und vor die verdunkelten Flächen gehängt.
 
Auf diese Weise bleibt die Halle erlebbar und es kann gleichzeitig den konservatorischen Anforderungen entsprochen werden.
 
In dem Klinker ist dem Architekten ein Baustoff an die Hand gegeben, der neben seinem praktischen auch ästhetische Vorzüge hat. Einheitlich angewandt, bindet er durch seine Farbtönung die baulichen Anlagen zusammen. In das Vielerlei von Gebäuden verschiedener Zweckbestimmung und verschiedener Größe vermag der Klinker Geschlossenheit und Ruhe des Gesamteindruckes zu bringen.
(aus: Fritz Schupp und Martin Kremmer, Architekt gegen oder und Ingenieur, Berlin 1929)